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JOH.JULIUS
SUNEGK FREYHERR VON JEβENITZ,
ERBHERR
auf
Budietin undt Bieliz, Entbiette dieser meiner Herr-schafft
Unterthanen Bürgermeister Hewen undt Alten Rath,Vogt, Gerichten,
Zechmeistern, auch allen andern in-undt auser Meiner Stadt Bielitz,
Wohnenden Bürgern undt MitBurgern, Lieben getrewen, Gnade undt Alles. Guttes,
undt geben Ihnen allerseits in Gnaden Zu uernehmen, daβ Bey
mir, die Erbahren Geschworne Czechmeister
Alt- undt Junge Meister, der
Schloβer undt Büchsenmacher Zunfft undt Zeche in Bielitz, Liebe Getrewe,
in demüttieg.
Unterthänigem
Gehorsamb fürbracht; Waβmaβen Bey
hiesiger Stadt Gemeinde, Viel auβ den Mitwohnern sich Betretten lieβen, so auβ
Gesuch eines schnӧden gewinnβ, Sie in Ihrem Handwerck Zu Beeintragen,
allerhandt
Büchsenmacher Arbeit, Bey hiesiegen Meistern Zue Bestellen, an sich Zu
erkauffen undt also die Arbeit den Unuermӧgenden Gleichsamb abzudringen undt Wiederumb
hiero frembden Pershonen Tewerer Zu uerkauffen, unterstünden!
Da doch, wan
Sie solches uor sich nicht nehmen thäten. Solche Arbeit die frembden, ohne Mittel,
selbst Bey den
Schloβern Bestellen undt der
wenige Nutzen auch Ihnen,Verbleiben
würde; Mit weiteres angcheffter denmüttieger Biette, Ich, alβ
die Rechte
Erb-Obrigkeit, Ihnen Gnad thun, undt solchen Eintrag, durchein
Pӧen-Mandat abschaffen wolte,
Wann Ich dann
solche Ihre Biette, nicht allein Billich Zue sein Befunden, sondern
auch
genüglichen Bericht eingezogen, das schon Bey des Wohlgebohrnen Herren,
Weylandt meines
Hochgeehrten
Herren Vater, Johann Sunegk Freyherren /Titul./ seeligen andencken, Zeiten,
den
2. Juny Anno Sechszehen Hundert,
Sechs=und dreyβierg,
allein diese
Schloβer undt Büchsenmacher Zeche, sambt den Büchsen Schifftern alhier /
weil keine hinderung hierin Beschehen;/ frembde arbeit an sich Zue
kauffen, undt hinwiederumab /:jedoch ungezeichnet:/ Zue uerkauffen,
freygestanden, geblieben, daβ es
nachmahlβ allerdings dabey sein Bewenden undt
Verbleiben haben solle :
Alβ ist
dannenhero Mein Erb-Obrigkei tlicher Befehl, an Eüch sämptlich, sollet undt
werdet, dieβ mein Verboth undt poenat-Mandat, auf Begehrena der Schloβer
undt Büchsenmacher Zeche, Bey erster Vorsambleten Gemeinde, im Rathhause
publiciren, sich darnach jedermännliglich Zu achten undt solchen
Wucherischen Abbruch, Besagter Zunfft undt Zeche, Zum schaden einZustellen.
Solte sich aber wieder dieβ mein Erb Obrigkeitliches Verboth, jemandt es sey
auβ den hiesiegen Mit-Inwohnern oder Uber-
gräntzten auβ
Pohlen, oder auch auβ diesem Lande, der SchIoβer undt Büchsenmacher
Zunfft
alhier, arbeit, es sey Schloβe oder Rӧhre, frembden Zu Verkauffen,
anpfriemen oder solche Verfertiegte Arbeit, alhier, Besagter Zunfft undt
Zeche, der hiesiegen Schloβer undt Büchsenmacher
Unbezechten Mitwohnern eintragen, oder durch wasferley
schein Verkauffen, /:darauf die Zeche achtung geben sol:/ sollen
solche
arbeiten, nicht
allein in
Meine Cammer,
eingezogen, Verfallen, sondern auch die Uibertretter,
nach erlangter
wieβenschafft,
sonderlich
undt andern Zum
abscheu abgestraffet werden. Nach uerlesung dieses Verboths in der
Gemeinde, solches der Schloβer undt Büchsenmacher
Zeche, alhier Zuruckgafolget, undt von Ihnen in der Zechlade aufbehalten
werden.
Da tum Bielitz
den 24. Marty. Anno Sechtzehen Hundert drey undt Sechtzieg.
L.S.
Julius Sunegk Freyherr mp,
Publicatum in
Versamlung einer gantzen Gemeine im Rathhauβ Zur Bielitz den 3. Aprilis,
Anno 1663.
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